Die Nibelungensage wird ja alljährlich von sehr ernsten Dramaturgen an riesigen Bühnen bemüht. Wie kommt das Galli Theater dazu, diesen hehren Stoff zu benutzen? Es ist eine geile Story!
Ein junger blonder Bursche wird zu gefährlich für seinen Lehrer Mime und dessen Drachenbruder Fafnir soll Siegfried aus dem Wege räumen. Doch Siegfried beseitigt den Drachen und mit ihm auch die eigene Verwundbarkeit – glaubt er! Er badet im Drachenblut, um hürnen zu werden, doch ein kleines Lindenblatt auf der Rückseite seines Herzens wird ihm zum Verhängnis werden. Doch der Reihe nach: Als stärkster Ritter sehnt er sich natürlich nach Macht und Einfluss, Geld – auch nicht unwichtig für seine Pläne, besorgt er sich von den Zwergen Alberich, Schilbung und Nibelung. Er nimmt Ihnen den Nibelungenschatz ab und jenem die Tarnkappe. Ein wichtiges Requisit für politische Ränkespiele, macht es einen doch unsichtbar.
Siegfried verliebt sich in Krimhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunter. Gunter wiederum liebt Brunhild eine gefallene Göttin und verflossene Jugendliebe von Siegfried – ausserdem die stäkste Frau auf Erden!
Ideale Voraussetzungen für einen Deal, den Hagen von Tronje, der Bruder und Beschützer des Königs einfädelt: Gunter will mithilfe des unsichtbaren Siegfried Brunhild im Dreikampf besiegen und so zur Frau gewinnen, dem „Tarnkappenbomber“ winkt Krimhild als Belohnung: Schon bald wird Doppelhochzeit gefeiert, die Hochzeitsnacht verläuft für Gunter allerdings suboptimal, ohne Siegfrieds Hilfe befördert ihn die mächtige Walküre ins Fensterkreuz!
Am nächsten Abend muss wieder die Tarnkappentechnologie herhalten, Siegfried entjungfert Brunhild, während diese in Gunters Visage blickt, er lässt noch den Keuschheitsgürtel mitlaufen, sozusagen als Hochzeitsgeschenk für seine Braut.
Am nächsten Tag ist Showdown vor dem Dom zu Worms, wem gebührt der Vortritt? Brunhild als Königin oder Krimhild als seiner Schwester?
Natürlich Krimhild, denn sie lüftet ihre Röcke und der darunter befindliche Keuschheitsgürtel gehört eigentlich Brunhild, welche hiermit als Kepsenweib also Siegfrieds Hure entlarvt wird.
An dieser Demütigung zerbricht Brunhild und ebenso Siegfrieds Genick bzw. Herz: Hagen ertraegt die Schmach nicht länger und will Siegfrieds Tod. Im Krieg gegen die Hunnen soll er wieder kämpfen, um ihn scheinbar zu schützen, lässt Hagen die verwundbare Stelle von Krimhild auf Siegfrieds Hemd markieren. Als die Hunnen absagen, wird eine Jagd inszeniert, und so eine Jagd macht durstig: als Siegfried sich über den Brunnen beugt ersticht ihn Hagen hinterrücks. Krimhild lässt den toten Helden aufbahren und beim letzten Geleit beginnt Siegfrieds Wunde wieder zu bluten als sein Mörder vor ihm steht.
Krimhild heiratet den Hunnenkönig Etzel und lädt Gunter samt Gefolgschaft ein, dort werden aus Rache alle niedergemetzelt und der Nibelungenschatz im Rhein versenkt. Als Rheingold geistert er seitdem durch die Jahrhunderte.